vegan, glutenfrei
Mit Saucen ist es wie mit Männern. Selten zum Verlieben gut und besser in Frankreich. Diese Sauce hat jedenfalls das Potential. Vielschichtig, raffiniert anders, eine gute Begleitung zu fast allem, süße Grundnote, so viel Schärfe wie beliebt und einen guten Tan. Ich mag die schöne Farbe. Karotten und Orangen führen zu dieser Farbintensität, kein Kurkuma, kein Safran, auch kein Senf. Gewürzt wird die Sauce mit der Gewürzmischung Ras el-Hanout. Wer stattdessen die Gewürzmischung Garam Masala nimmt, kommt in Indien an.
Ras el-Hanout
Ras el-Hanout hat hingegen seinen Ursprung in den Ländern der Maghreb. Wörtlich übersetzt heißt es „Kopf des Ladens“, freier übersetzt „Das Beste des Ladens“. Ras el-Hanout ist eine Mischung aus bis zu 30 unterschiedlichen Gewürzen. Die Zutaten variieren von Laden zu Laden, von Haushalt zu Haushalt, von Land zu Land sowieso. Enthalten sind Koriander, Kreuzkümmel, Zimt, Kurkuma, unterschiedliche Pfeffersorten, Chili, Ingwer, Muskat, Kardamom, Nelken, Lavendel, Bockshornkleesamen, Schwarzkümmel, Fenchelsamen, Lorbeerblatt, Piment, Galant, Macis usw. Immer eine abgerundete vielfältige Mischung, die ein Gericht sehr einfach aufpeppt.
Genaugenommen ist in der Sauce also doch etwas Kurkuma als Bestandteil der Gewürzmischung. Das fein vermahlene Ras el-Hanout ist rötlich braun, hat durch den Zimt etwa Süße in sich und bringt je nach Mischung mehr oder weniger Schärfe. Erhältlich ist die Mischung in jedem umfangreicheren Gewürzregal.
Damit die Mischung nicht verbrennt und die Sauce bitter wird, kommt Ras el-Hanout erst zum Schluss dazu.
Zutaten
für 300 ml
- 2 bis 3 Schalotten oder 1 mittlere Zwiebel
- 3 Karotten, ca. 180 -200 g
- Olivenöl
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 EL Erdnussmus (ersatzweise anderes Nussmus)
- 1 Tl Ras el-Hanout Gewürzmischung
- Schale und Saft einer halben Orange
- naturbelassenes Salz
- Pfeffer aus der Mühle
- eventuell etwas Petersilie zum Garnieren
Nützliche Küchenhelfer:
Pürierstab (ersatzweise Standmixer)
Zubereitung
1. Schalotten bzw. Zwiebel schälen und klein schneiden. Karotten waschen, putzen, Enden entfernen und in kleine Würfel oder sehr dünne Scheiben schneiden.
2. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und Zwiebel darin glasig dünsten. Dann geschnittene Karotten dazugeben. Knoblauch schälen, klein hacken oder pressen und hinzufügen. Kurz weiter dünsten, Mischung darf aber nicht dunkel werden. Mit ca. 80 ml Wasser ablöschen. Mit Deckel bedecken und dünsten bis die Karotten weich sind.
3. Wenn die Karotten weich sind, Herd abdrehen und einen sehr vollen Esslöffel Erdnussmus einrühren. Einen gestrichenen Teelöffel Ras el-Hanout ebenso unterrühren. Salzen und pfeffern.
4. Von einer Orange Schale zur Hälfte abreiben. Dabei in dem Fall nur die äußerste orange Schicht, damit die Sauce nicht bitter wird. Saft einer halben Orange auspressen.
5. Gemüse, Orangenschale und vorerst nur einen Teil vom Saft in einen Behälter geben und sehr fein pürieren. Abschmecken und bei Bedarf mehr Orangensaft dazugeben – Sauce wird süßer oder mehr Ras el-Hanout dazugeben – Sauce wird würziger.
6. Sauce zum Servieren in eine Sauciere (Saucenschale) füllen oder in kleine Schälchen aufteilen. Nach Lust mit Kräutern garnieren.
Sauce kann gekühlt aufbewahrt werden. Zum Servieren nochmals durchrühren und eventuell mit Wasser verdünnen.
Wozu passt die Sauce?
Die Sauce passt das ganze Jahr und zu sehr vielen Snacks und Gerichten – vegan, vegetarisch oder auch zu Fisch, fürs große Grillen und feine Dinieren. Unten im Bild vegane Bohnenbällchen aus dem Rohr, heiß in Karotten-Orangensauce serviert. Für die Bohnenbällchen püriere ich gekochte Kidneybohnen (2 Dosen) mit Tomatenmark, getrockneten Tomaten, einem Esslöffel Tamarisauce, Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen, großzügig viel frischen Kräutern plus etwas Olivenöl und forme dann kleine Bällchen, die im Ofen knusprig backen.
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Veröffentlicht am 24. Mai 2021, Kategorie/n: Snacks, Schlagwörter: Ras el Hanout, Grillsauce