vegan, glutenfrei
Die Entdeckung eines neuen Gerichts macht die Menschheit glücklicher als die Entdeckung eines neuen Sterns. So schrieb es Jean Anthelme Brillat-Savarin vor zirka 200 Jahren und in diesem Sinne lade ich mit diesem Rezept ein zu einer kulinarischen Entdeckung, zu kulinarischem Verreisen. Mir geht es nicht um einen veganen Palatschinken-Ersatz, sondern vielmehr um neue Geschmackserlebnisse. Ich bereite das Rezept seit Jahren zu und für mich gehört es in den Sommer als Frühstück mit aromatischem, buntem Feuerwerk.
Die Crêpes sind vegan, die Fülle kann vegetarisch oder vegan sein, Hauptsache pikant. Für süße Crêpes ist der Teig nicht passend. Der Trick bei dieser Art Crêpes ist das Kichererbsenmehl mit seiner hohen Bindekraft. Solange das Verhältnis Mehl zu Wasser halbwegs passt, ist es ein gelingsicheres, wirklich einfaches Rezept.
Und wer bitte war Jean Anthelme Brillat-Savarin? Ein französischer Schriftsteller und Gastrosoph, gelebt von 1755 bis 1826. Ich denke, heute wäre ein Star unter den Food Bloggern. Von ihm stammt auch folgender Ausspruch, der heute noch sehr, sehr aktuell ist:
Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist.
Zutaten
6 bis 8 Stück (für 4 Personen)
Für die Crêpes:
- 180 g Kichererbsenmehl
- 3/4 Tl Koriander gemahlen
- 3/4 Tl Kreuzkümmel gemahlen
- 1 Tl Salz
- 320 ml lauwarmes Wasser (Leitungswasser)
- 1/2 bis 1 Bd. frischen Koriander
- 2 bis 3 El Schwarzkümmel ganz
- Olivenöl für die Pfanne
Ideen für die Füllung:
Paradeiser in allen Farben, Gurken, knackige Paprika, Feta, etwas Frühlingszwiebeln; viele Kräuter, gerne in Kombination, vor allem Minze, Basilikum und noch mehr Koriandergrün, sonst auch Dille oder Oregano; schwarze oder grüne entkernte Oliven, getrocknete in Öl eingelegte Paradeiser, Salz und Pfeffer.
Besonders lecker und nicht zu trocken wird es, wenn man jeden Crêpe dünn mit Hummus bestreicht und dann belegt. Dazu mein liebstes Hummus-Rezept:
Gekochte weiße Bohnen abgießen, mit Lein- oder Olivenöl und Zitronensaft pürieren. Dann mit Bockshornkleesamen und Pfeffer aus der Mühle würzen, salzen, verrühren und abschmecken.
Nützliche Küchenhelfer:
beschichtete Pfanne von Vorteil
Zubereitung
1. Mehl, Gewürze und einen vollen Teelöffel Salz in eine Rührschüssel (am besten eine mit Ausguss) geben und durchmischen. Dann lauwarmes Wasser dazugeben und mit einem Schneebesen gut verrühren. Den Teig 20 bis 30 Minuten bei Zimmertemperatur stehen lassen. Er wird dabei dickflüssiger.
2. Koriander waschen, trockenschütteln oder schleudern, sehr fein hacken und unter den Teig mischen.
3. Pfanne hauchdünn mit Olivenöl ausstreichen und erhitzen. Kreuzkümmelsamen bereitstellen.
4. Teig für den ersten Crêpe mit einer Hand in die Pfanne gießen, dabei die Pfanne mit der zweiten Hand im Kreis schwenken, sodass sich ein runder dünner Crêpe ergibt. Den Crêpe rasch mit etwas Schwarzkümmelsamen bestreuen. Wenn sich der Teig ganz leicht von der Pfanne lösen lässt, umdrehen und auf der zweiten Seite fertig backen.
5. Weitere Crêpes auf diese Weise backen und mit dabei mit Schwarzkümmelsamen bestreuen. Dazwischen immer wieder ein paar Tropfen Olivenöl in die Pfanne geben und wenn notwendig Schwarzkümmelsamen und Teigreste vom vorhergehenden Crêpe aus der Pfanne wischen.
Fertige Crêpes nach Lust und Laune füllen. Wenn welche übrigbleiben, kann man sie im Kühlschrank lagern und auch am nächsten Tag noch essen.
Bunt gekocht Tipp:
Warum die Schwarzkümmelsamen nicht gleich in den Teig geben? Ich streue die aromatischen schwarzen Minikörner auf den noch feuchten Teig in der Pfanne, weil die Körner so auf einer Seite – die Außenseite beim Zusammenklappen – einen tollen Kontrast ergeben und nicht im Teig verschwinden. Auch werden die Körner beim Wenden der Crêpes leicht angeröstet, was u.a. dem Aroma dienlich ist.
PS: Lasst mich und alle Leser in den Kommentaren wissen, wie es schmeckt die Crêpes warm zu füllen, etwa mit Tomaten-Melanzani-Ragout.
Zubereitungszeit: 45 Minuten inkl. Ruhezeit für den Teig
Veröffentlicht am 5. August 2022, Kategorie/n: Frühstück,